Donnerstag, 7. Juli 2011

Wann steht der erste LKW im Wohnzimmer?

Dieser Leserbrief war am 07.07.2011 in der Wetterauer Zeitung zu lesen:
Nach 40 Jahren Planung waren wir Wöllstädter froh, dass seit Mai 2010 Baurecht für die B3a in unserer Gemarkung besteht.
Seit Juli 2009 hat sich der Verkehr in unseren beiden Ortsteilen um 40 % erhöht. Zur Zeit zählen wir ca. 30.000 Fahrzeuge täglich. Die Ministerien in Berlin und Wiesbaden müssen doch gewusst haben, dass sie mit der Fertigstellung der Umgehung Friedberg gleichzeitig in Wöllstadt ein Nadelöhr schaffen, dessen hohes Verkehsaufkommen untragbar ist. Vor allem durch das gestiegene Verkehrsaufkommen der LKW´s am späten Abend und am frühen Morgen ist an eine Nachtruhe nicht zu denken. Dieser Lärm und Gestank macht uns Anwohner krank. Es klirren nicht nur die Gläser im Schrank, sondern es wackeln im wahrsten Sinne des Wortes die Wände, wenn Fahrzeuge mit überhöhter Geschindigkeit 50 cm an unser Hauswand vorbei krachen. Der Bürgersteig wird bei Gegenverkehr als Fahrbahn benutzt. Wann steht der erste LKW im Wohnzimmer?
Wir haben im alten Ortskern von Ober-Wöllstadt eine Tempo-30-Zone. Diese nützt überhaupt nichts, da fast alle Fahrzeuge sich nicht daran halten. Die Polizei ist für die Einhaltung der Geschwindigkeit zuständig. Was nützt es, wenn ab und an Kontrollen durchgeführt werden. Nichts! Es müssen mehrere fest installierte „Starenkasten“ aufgestellt werden. In anderen Gemeinden geht das auch, warum nicht in Wöllstadt?
Wenn wir notwendige Reparaturen an unserem Gebäude vornehmen wollen, müssen wir uns alle möglichen Genehmigungen (Ampelanlage) mit hohen Kosten einholen um ja den fliesenden Verkehr nicht zu behindern.

Was ist seit der Baugenehmigung geschehen: nichts! Wir überweisen Milliarden nach Griechenland, aber für die eigenen Bürger ist kein Geld da. Stuttgart 21 kostet über 4 Milliarden und wir werden weiter hingehalten. Was sind da die benötigten 31 Millionen für Wöllstadt? Der hessische Verkehrsminister Posch versprach, sobald das Geld von Berlin bewilligt ist, wird mit dem Bau begonnen. Was nützen uns diese Aussagen, wenn keine Taten folgen? Die von unserem Kreis in den Bundestag gewählte Frau Puttrich hat sich in den besser dotierten Ministersessel in Wiesbaden gesetzt. So haben wir keinen Vertreter für unser Kreisgebiet für unsere Anliegen in Berlin. Bei der letzten Versammlung der „Bürgerininiative Ortsumgehung Wöllstadt JETZT!“ glänzten die geladenen Politiker durch Abwesenheit. Nur der Landtagsabgeordnete Tobias Utter stellte sich der BI. Ähnlich war es bei dem Protestmarsch auf der B3 zwischen den beiden Ortsteilen.
Dann wundern sich die Politker bei den Wahlen über die schlechte Wahlbeteiligung. Diese Kritik bezieht sich nicht auf die Kommunalpolitiker der Gemeinde Wöllstadt, die sich mit ihren Möglichkeiten - allen voran unser Bürgermeister - für die Umgehung einsetzen.
A. D.  Klosterhof

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